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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Nashorngehege
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Nashorngehege, Detail
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Spezialanfertigung für das Nashorngehege
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Krokodilgehege, Detail
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Krokodilgehege, Detail
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Bisongehege
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Bisongehege
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Aquarium, Detail
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Pinguingehege
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Pinguingehege, Detail
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Trouble in Paradise, Tiergarten Schönbrunn Wien, 2009 – Elefantengehege, Detail

TROUBLE IN PARADISE

Skulpturen in den Gehegen des Tiergarten Schönbrunn in Wien
10. Juni bis 18. Oktober 2009

Die sechs Interventionen des Künstler-Kollektiv Steinbrener/Dempf & Huber in verschiedenen Tiergehegen des Wiener Tiergartens Schönbrunn sind eine Versuchsanordnung, die sich der künstlerischen Methode des Ready-made bedient. Ein versunkenes Autowrack bei den Nashörnern, Eisenbahnschienen im Bisongehege oder ein Giftfass im Aquarium stellen Störsignale in unseren Erwartungen einer heilen Natur und idyllischen Tierwelt dar und konfrontieren den Betrachter mit der fortschreitenden Zerstörung natürlicher Lebensräume durch den Menschen.

Das Ready-made bietet die Möglichkeit, durch die Konfrontation von Natur und Zivilisation einen Kontextwandel herbeizuführen: Die Ausgangsmaterialien – hier: Originalschauplätze – werden von ihrer ursprünglichen Funktion befreit und können somit neue Konnotationen annehmen. Eine solche Verzerrung von Wirklichkeitsebenen entspricht dem Versuch, die Problematik der Naturinszenierung jenseits von wissenschaftlicher Argumentation und Objektivität zu thematisieren. Sie kann so überraschende Perspektivenwechsel auslösen, aber auch als Tabubruch empfunden werden.

Heutige Konzeptionen von Tiergärten versuchen in erster Linie, Tiere in idyllischer, von Zivilisation unberührter, vermeintlich natürlicher Umgebung zu zeigen . Diese Form der Präsentation ist jedoch eine neuzeitliche. Noch bis ins frühe 20. Jahrhundert wurden die Tiere in eine möglichst sensationelle und exotische Inszenierung eingebaut, die das Publikum unterhalten und in Erstaunen versetzen sollte. Hierbei stand das Artifizielle, Aufsehenerregende im Vordergrund, nicht etwa eine realitätsnahe Wiedergabe des natürlichen Lebensraumes der Tiere.

Nun droht die Darstellung der natürlichen Lebensräume ebenfalls an der Realität vorbeizugehen, da diese zunehmend durch den Menschen gefährdet und verändert werden.

Mit dem Tiergarten Schönbrunn wurde ein idealer Partner für die Umsetzung und Präsentation der Installationen gewonnen, der das Interesse an den umwelt- und gesellschaftspolitischen Fragestellungen der Künstler teilt. Der Wiener Zoo als einer der beliebtesten touristischen Attraktionen Österreichs bietet „Trouble in Paradise“ die Möglichkeit, einen sehr breiten Kreis an Besuchern mit diesen Fragestellungen zu konfrontieren.

Texte: Bernhard Kellner

Auftraggeber Tiergarten Schönbrunn
Produktionsdesign Martin Huber • Moritz Muhrhofer
Projektleitung Katharina Boesch – section.a
Unterstützt von Österreichische Bundesforste • MA 48 • WKO • Unilever • Lenzing Papier