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52_Freeze_Elch
Kollision, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 126 x 95 cm, 2012
55_Freeze_Krabben
Christmas Island Crabs, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 126 x 95 cm, 2012
75_Freeze_Eisbär
Franz-Josefs-Land, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 126 x 95 cm, 2012
63_Seoul
Seoul Light DMC Tower, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 50 x 70 cm, 2012
86_Schmetterlinge_Bosch
Garden of Earthly Delights, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 126 x 95 cm, 2012
1_Aufbau_Diorama
Studioansicht mit Diorama-Arrangement
85_Mumbai_NHM
Assimilation, Diorama mit exotischen Tieren, Ausstellungsansicht Naturhistorisches Museum Wien, 400 x 350 x350 cm, 2012
84_Mumbai_Klein-2
Mumbai, Diorama mit exotischen Tieren, Studiobau, 250 x 270 x 180 cm, 2012
100_polarlichtbärmithase_SW-2
Bremer Tierstück, Pigmentdruck auf Barytpapier, 66 x 95 cm, 2012
89_Shanghai_DC81317
Shanghai, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Barytpapier, 126 x 95 cm, 2012
64_Jesolo_Spechte-am-Strand
Jesolo, Dioramafotografie, Pigmentdruck auf Japanpapier, 103 x 73 cm, 2013

Die Dioramen

Ursprünglich war ein Diorama eine im 19. Jahrhundert von Louis Daguerre, einem der Pioniere der Fotografie, erfundene abgedunkelte Schaubühne mit halbdurchsichtigem, beidseitig unterschiedlich bemaltem Prospekt. Durch wechselnde Beleuchtung von Vorder- und Rückseite können damit zum Beispiel Bewegungen und Tageszeiten effektvoll simuliert werden.

Dioramen waren vor allem ein beliebtes Mittel, der Bevölkerung Tiere rund um die Welt in ihren Lebensräumen zu zeigen. Durch die richtige Veränderung des Maßstabs vom Vorder- zum Hintergrund, dem scheinbar nahtlosen Übergang von plastischen Landschaftselementen in den gemalten Hintergrund und geschickte Beleuchtung kann eine fast perfekte Illusion von räumlicher Tiefe und Wirklichkeitsnähe erreicht werden.

Die berühmtesten Dioramen finden sich im American Museum of Natural History in New York und waren ein Instrument zur patriotisch verklärten Darstellung von romantisierter Natur. Die unberührte Wildnis war für Theodore Roosevelt, der den Bau des Museums und seiner Dioramen auch inhaltlich beeinflusste, ein wichtiges Klischee zur Definierung der intakten amerikanischen Selbstbefindlichkeit. Das weltgrößte Diorama befindet sich im Disneyland in Anaheim, Kalifornien; es stellt den Grand Canyon dar.

Unberührte Natur gibt es praktisch nicht mehr.

Die Ausstellung «Freeze!» (Naturhistorisches Museum Wien, 4. Juni bis 23. September 2012) war der Versuch, den romantisierenden Blick der Tierdarstellung gegen einen ­realistischen Blick im Bezug auf die heutige Verhältnisse wachsender Zivilisation auszutauschen.

Die damals zu sehenden dreidimensionalen Schaukästen gehen aus einer Inszenierung zweidimensionaler Bilder hervor. Das Motiv des Mumbai-Dioramas «Assimilation» ist abgeleitet von einer tatsächlichen Fotografie eines Affen, der zwischen den Dächern der Millionenstadt – umgeben von einem Dschungel aus Strom­kabeln – fast nicht mehr zu sehen ist. Das Diorama «Ignoranz» und dessen Motiv der Krabben im Wohn­zimmer ist einer Abbildung aus dem Magazin der National Geographic Society nachempfunden. Das Elch-Diorama «Kollision» basiert auf einem YouTube-Video, in dem sich ein Elch in einem skandinavischen Supermarkt verirrt, auf dem glatten Boden ausrutscht und mit seinem Geweih die Regale abräumt. Da das Video von einer Überwachungskamera aufgenommen wurde, ist auch das Diorama in der Perspektive der Kamera aufgebaut und um 10° gekippt.

Diorama-Fotografie

Bei den Diorama-Fotos handelt es sich um Abbildungen von Dioramen, die in Zusammenarbeit mit den Präparatoren des Naturhistorischen Museums im Studio von Steinbrener/Dempf & Huber gebaut wurden.