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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010 – Detail
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010 – Bekanntschaft mit Vandalen
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010 – Aufbau
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010 – Aufbau
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010 – Aufbau
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Barocke Wasserskulptur, Lendhafen Klagenfurt, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Central Park, N.Y. Montage, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Trevi-Brunnen, Rom, Montage, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Alster, Hamburg, Montage, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Volksgarten, Berlin, Montage, 2010
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Barocke Wasserskulptur, Ortakoy, Istanbul, Montage, 2010

BAROCKE WASSERSKULPTUR

Lendhafen Klagenfurt
8. Juli bis 10. Oktober 2010

Autos waren in der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts als das designte Objekt schlechthin häufig Ziel von Attacken. Man denke an Doug Michels „Cadillac Farm“, den Beton-Opel von Wolf Vostell oder die gepressten Autowracks von John Chamberlain.

Nun, im 21. Jahrhundert wird immer vehementer das Ende des Automobils propagiert und prognostiziert. So bezeichnet Paul Virilio es als „Derealisation“, dass sich der Mensch – im Fahrzeug sitzend – die Sicht auf die Welt verbaut, darauf, wie sie wirklich ist. Mit dem Fuß auf dem Gaspedal konzentriert sich sein Blick durch die Windschutzscheibe auf einen Punkt in der Ferne. Was links und rechts an den Fenstern vorbeifliegt, sieht der Kraftfahrer nicht.

Virilio nennt dies die „Derealisation“ oder auch einfach den „Verlust der weiten Aussicht“.

“Es mag dies auch als Threnodie auf das Ende des automobilistischen Zeitalters und der damit verknüpften technologischen Fortschrittseuphorie gelesen werden – somit als ein Stück ästhetisch transzendierter Zivilisationskritik –, vor allem aber als eine Absage an den einst von Jürgen Habermas diagnostizierten „Adel der automobilen Intelligenz“: Wenn das motorisierte Fahrzeug seine klassischen Qualitäten des Raumgewinnes bei gleichzeitiger Zeitverkürzung zunehmend einbüßt, dann leidet sein Status als „transklassische Maschine“ (Max Bense), und es findet eine Entkoppelung der einst eng verknüpften Vorstellungen vom Auto als Fortbewegungsmittel und gleichzeitig als semantischem Attraktor, der mit den Seinsverhältnissen selbst verwoben ist, statt.

„Die barocke Wasserskulptur“ ist somit auch eine Apotheose auf das Ende der Ideologie von der „universellen Mobilmachung“ über die individuelle Motorisierung.“

Text: Thomas Mießgang